Die „12 Gebote für das Reiten im Gelände“
1. Verschaffe deinem Pferd täglich ausreichend Bewegung unter dem Sattel und auf der Weide oder Paddock!
2. Gewöhne dein Pferd behutsam an den Straßenverkehr und das Gelände!
3. Vereinbare alle Ausritte mit Freunden - in der Gruppe macht es mehr Spaß und ist sicherer!
4. Sorge für ausreichenden Versicherungsschutz für dich und das Pferd; verzichte beim Ausritt nie auf den bruch- und splittersicheren Reithelm mit Drei- bzw. Vierpunktbefestigung!
5. Kontrolliere öfter den verkehrssicheren Zustand von Zaumzeug und Sattel!
6. Informiere dich über die gesetzlichen Regelungen für das Reiten in Feld und Wald in deiner Region!
7. Reite nur auf Wegen und Straßen, niemals querbeet und meide ausgewiesene Fuß-, Wander- und Radwege, Uferböschungen und Biotope!
8. Verzichte auf einen Ausritt oder nimm Umwege in Kauf, wenn Wege durch anhaltende Regenfälle weich geworden sind und passe dein Tempo dem Gelände an!
9. Begegne Fußgängern, Radfahrern, Reitern, Gespannfahrern und Kraftfahrzeugen immer nur im Schritt und sei freundlich und hilfsbereit zu allen!
10. Melde unaufgefordert Schäden, die einmal entstehen können, und regele entsprechenden Schadensersatz!
11. Sprich mit Reit- und Fahrkollegen, die gegen diese Regeln verstoßen!
12. Du bist Gast in der Natur und dein Pferd bereichert die Landschaft, wenn du dich korrekt verhältst.
 

Aktuelles Thema:Pferdesteuer

Als erste deutsche Kommune wird die nordhessische Stadt Bad Soolen-Allendorf zu Jahresbeginn 2013 die Pferdesteuer einführen. Der Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung ( FN ), Breido Graf zu Ranzau, verurteilte die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung als einen ungeheuerlichen Vorgang, dem es mit allen Mitteln entgegenzuwirken gehe. Es werde zum ersten mal eine Sportart besteuert, was zur Folge hätte, daß sich Vereine und Pferdebetriebe vor finanzielle Mehrbelastungen gestellt sähen, die unter anderem die Sportförderung von Kindern und Jugendlichen gefährdeten. 

FN-Präsident Graf Rantzau erklärte die Deutsche Reiterliche Vereinigung werde weiterhin Pferdefreunde, Vereine und Betriebe mit aller Kraft unterstützen im Kampf gegen die Einführung der Pferdesteuer.

 

 

 

Thema: Pferdfütterung

 

Unterschiedlicher könnten die Meinungen nicht sein, wenns ums Thema Pferdefütterung geht. Die Spanne reicht vom traditionellen Wissen um die Haltung und Fütterung des Pferdes, welches gerade im ländlichen Arbeitsleben vor noch nicht allzulanger Zeit eine bedeutende Rolle spielte, bis hin zum heutigen oft auf Prestige und Profit ausgerichteten Pferdealltag. Die heutigen Füttertechniken sind in vielen Aspekten den Bedürfnissen des einstigen Steppentiers nicht gemäß. Zu lange Fresspausen, zu große Mengen an zu energiereichem Futter und zu wenig artgerechte Bewegung, sind mit ein Grund, daß erschreckende 80% der Sportpferde z.B. unter Magengeschwüren leiden. Außerdem sind viele als Untugenden und Widersetzlichkeiten gedeutete Verhaltensweisen des Pferdes schlichtweg unerkannte und auf falsche Fütterung zurückzuführende gesundheitliche Missstände. ( Quelle: Dipl.Ing. Manuela Locher, Agrarwissenschaftlerin)

 

Ernährung des Pferdes

Grundansprüche

Das Thema Ernährung, wie generell das Thema Pferdegesundheit, erfordert Wissen um die artspezifischen Grundansprüche.
Eine Ernährung, die den physiologischen Bedürfnissen des Pferdes entspricht, ist wesentliche Voraussetzung für Gesundheit.

Das Wissen zum Fressverhalten von Wildpferden ( wildlebende Hauspferde ) und Kenntnisse über den Verdauungstrakt sind grundlegende Orientierung. Nur mit diesen Kenntnissen ist es möglich, Futtermittelauswahl /-menge, Fütterungshäufigkeit zusammenzustellen und natürliches Freßverhalten und Verdauung artgerecht zu gestalten.

Physiologie

Bei Betrachtung des ganzen Verdauungstraktes, beginnend mit der Maulhöhle, über die Magenverdauung bis zur Dünndarm- und Dickdarmverdauung, zeigen sich bestimmte physiologische ( enzymatische, mikrobielle ) Prozesse, aus denen gewisse Anforderungen an die Fütterungspraxis geschlossen werden können.

Fressverhalten

Eine zweimalige Kraftfuttergabe und hinzu eine vielleicht nur einmalige Heufütterung pro Tag entspricht nicht dem natürlichen Freßverhalten.

Von Natur aus ist das Pferd ( denken Sie an Steppentier ) auf kontinuierliche Aufnahme kleiner Futtermengen eingestellt.

Fütterung

Für die Praxis sollen hier nur einige Punkte genannt werden:
 

  • Hauptnahrungsmittel ist Heu / Rohfaser
    Ständiger Zugang zu Rauhfutter - sprich Heusatt. Auf Erntezeitpunkt und Qualität achten.
     
  • Die Kraftfuttertagesmenge ( entsprechend Leistung ) auf mehrere kleine Einheiten aufteilen. Futtermenge pro Einheit nie mehr als etwa 200gr / 100kg Körpergewicht.
     
  • Die Speichelproduktion ist wichtig für die Verdauungsvorgänge. Kautätigkeit durch ganze Körner beim Krippenfutter fördern und lange Kauzeiten durch den Einsatz von Heunetzen erzielen.
     
  • Vor der Kraftfutterfütterung Heu füttern, am besten bis zu 1/4 Stunde vorher
     
  • Ausreichende Ruhe nach der Fütterung ( mind. 1/2 - 1 Stunde )

( Quelle: HufinForm)

 

Thema: Reitprobleme mit Jagdberechtigten

Nach dem Bundesjagdgesetz, in der derzeitigen gültigen Fassung der Bekanntmachung vom 1.04.1977 sind folgende Behauptungen des Jagdpachtverbandes nicht richtig:

o Reiter dürfen in der freien Natur nur bis zu 1 Std vor Anbruch der Dunkelheit reiten

o Reiter dürfen in der freien Natur nicht vor Sonnenaufgang reiten

Es existiert keine entsprechende Rechtsverordnung oder sonstige Norm, die dies verbieten würde....

 Das Reiten ist generell zu jeder Tages- und Nachtzeit in der freien Natur auf hierfür geeigneten Wegen erlaubt.

 

         ! Thema: Kreuzkraut  !    

 

Die Landesanstalt für Landwirtschaft warnt: Das Kreuzkraut, von dem es über 30 Arten gibt breitet sich immer mehr aus. Für Weidetiere wie Pferde, Kühe und Schafe ist dieses Kraut hochgradig gefährlich und verursacht ein qualvolles Verenden. Eine besonders hohe Konzentration an Pyrrolizidin-Alkaloiden enthalten das Jakobskreuzkraut, das Wasser-Kreuzkraut und das Alpen-Kreuzkraut.Diese Stofe sind besonders für Kühe und Pferde giftig und die Aufnahme von verseuchtem Futter führt schon nach wenigen Tagen zu akuten Leberschäden.  Klaus Gehring, Fachmann für Herbologie an der Landesanstalt für für Landwirtschaft rät die Pflanzen schon beim ersten Auftreten zu entfernen. Die Pflanzen sollten danach im Restmüll entsorgt oder verbrannt werden.

 Auszug aus der Giftpflanzendatenbank der Uni Zürich: 


Hauptwirkstoffe 
Pyrrolizidinalkaloide: Jacobin, Jacozin, Senecionin, Retrorsin, Seneciphyllin, Senkirkin, u.a.; Oxalate. Alkaloidgehalt durchschnittlich 0,2% in der Trockenmasse. Die Toxine sind auch in Dürrfutter und Silage wirksam. 

Wirkungsmechanismen 
Pyrrolizidinalkaloide werden in der Leber in Metaboliten umgewandelt, die irreversibel mit DNA und anderen Makromolekülen reagieren und zu einer kumulativen Schädigung der Leberzellen führen. 


Letale Dosis 
Schaf (p.o.): > 2 kg Frischpflanze/kg KGW 
Rind (p.o.): 140 g Frischpflanze/kg KGW 
Pferd (p.o.): Aufnahme von 4-8% des KGW an Frischpflanze Huhn (p.o.): 50 g Frischpflanze/kg KGW 
Ziege (p.o.): 1,25-4 kg Frischpflanze/kg KGW 

Klinische Symptome 
Seneziose oder Schweinsberger Krankheit bei Pferd, Rind, Schaf, Ziege, Schwein und Geflügel, Fotosensibilisierung 
Akut: meist mit tödlichem Ausgang, verläuft in wenigen Tagen. 
Chronisch: im Verlauf von 3 bis 5 Tagen bis Monaten nach Pflanzenaufnahme erste Symptome, Seneciose verläuft chronisch progedient mit längeren stationären Phasen, das Terminalstadium kann sich über mehrere Wochen hinziehen. 
Pferd: Abmagerung, Inappetenz, Obstipation oder blutiger Durchfall, Tenesmus, evt. Rektumprolaps, häufiges Gähnen, Dyspnoe, später hepatoenzephales Syndrom mit Unruhe, Taumeln, zielloses Wandern ("Walking Disease"), Zehenschleifen, Blindheit, Kopfpressen, Depression, Ikterus, Konvulsionen, hepatisches Koma, Tod. 
Rind: Anorexie, reduzierte Milchleistung, abnorm gefüllter Pansen, Aszites, wässriger oder blutiger Durchfall, Rektumprolaps, evt. Erregung bis Tobsucht (Hepatoencephalopathie), Ikterus. 


Diagnose 
Leberbiopsie, auch für eine prognostische Beurteilung. 


Therapie 
In akuten Fällen ist eine Behandlung der Vergiftung aussichtslos. Bei chronischer Vergiftung geringe Heilchancen durch symptomatische Therapie Dekontamination / Symptomatische Therapie (Siehe Toxikologie), Tiere verenden manchmal erst nach mehreren Monaten. 



Beschreibung: 

Familie 
Asteraceae, Korbblütler 


Verbreitung 
Wegränder, Waldränder, sonnige Hänge, Wiesen; zerstreut. 
Senecio-Hybriden als Zimmerpflanzen. 


Beschreibung 
30-100 cm hohe zweijährige oder ausdauernde Pflanze. 
Blütezeit: Juli-August 
Blätter: fiederteilig, die Seitenzipfel rechtwinklig abstehend. 
Blüten: goldgelb, Zungen- und Röhrenblüten in 15 bis 20 mm breiten Körbchen; Hüllkelchblätter einreihig, schwarzspitzig, 1 bis 3 Aussenhüllkelchblätter. 

Verwechslungsgefahr 
Andere Senecio-Arten - ebenfalls giftig. 
Crepis biennis (Wiesenpippau) - ungiftig. 


Giftige Pflanzenteile 
Die ganze Pflanze; auf der Weide wird sie gemieden, aber die Alkaloide sind auch in Dürrfutter und Silage wirksam. Blüten weisen höchste Konzentrationen an Alkaloiden auf; junge Pflanzen sind am giftigsten. 


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